Angststörungen gehören zu den am meisten verbreiteten psychischen Erkrankungen

 

Etwa 10-15 % der Allgemeinbevölkerung erkranken in ihrem Leben mindestens einmal an einer behandlungsbedürftigen Angststörung.

 

Tragischerweise können je nach Störungstyp bis zu 15 Jahre vergehen, bis eine Diagnose gestellt wird.

 

Neben dem erheblichen Leidensdruck, wird dadurch auch eine Chronifizierung der Angstsymptomatik begünstigt.

 

Was ist denn nun überhaupt die Angst?

 

Angst selber ist jedem Menschen bekannt.

 

Die Angst ist eine gesunde und biologisch sinnvolle Reaktion auf eine Bedrohung.

 

Diese Bedrohung kann entweder real sein (Krieg, Gewalt etc) oder sich aus dem Wertgefüge eines Menschen bilden (z.B.existentiell wie Arbeitslosigkeit etc.).

 

Die Angststörung hat genau dieselbe körperliche Symptomatik wie die Realangst.

Sie tritt aber in Situationen auf, die real keine Gefahr oder Bedrohung darstellen.

 

Dieser Situation ist sich der Betroffene meistens durchaus bewußt.

Dennoch ist er seinen Ängsten ausgeliefert und scheitert meistens daran die Angst in den Griff zu bekommen.

 

Entstehung von Angststörungen

 

Wenn eine Angstreaktion einmal ausgelöst wurde, heißt das noch lange nicht, daß sich hieraus eine Angststörung entwickeln muß.

 

Bei der Angststörung spielen viele verschiedeneFaktoren eine Rolle.

 

Ich möchte mich hier auf die zwei wichtigsten Ansätze zur Aufrechterhaltung einer Angststörung beschränken.

 

Ein wesentlicher Faktor für die Aufrechterhaltung einer Angststörung ist der Teufelskreis, welcher aus der Vermeidung der angstauslösenden Situation besteht.

 

Wer einmal eine Panikattacke aus heiterem Himmel erlebt hat, weiß wie beängstigend und unangenehm das ist.

 

Es entsteht ein Gefühl neben sich zu stehen, das sogenannte Depersonalisationserleben.

 

Die körperlichen Symptome reichen von Herzrasen, bis zu zittern in den Gliedmassen, Schweißausbrüchen etc.

 

Dazu kommen panikbesetzte Gedanken: die Furcht jetzt zu sterben, die Peinlichkeit gegenüber den Mitmenschen, die dieses Verhalten beobachten könnten.

 

Verständlicherweise führt diese Erfahrung dazu, eine ähnliche angstbesetzte Situation in Zukunft zu meiden.

 

Wenn jemand also eine Angstattacke in einem Kaufhaus erlebt hat, wird er höchstwahrscheinlich und auch verständlicherweise den Besuch eines Kaufhauses vermeiden.

 

Zwei fatale Dinge schleichen sich jetzt ins Bewußtsein ein.

 

Zum einen wird die Auffassung bestätigt das Kaufhäuser möglicherweise wirklich gefährlich sind.

 

Zum anderen wird durch diese Vermeidunghaltung auch die Möglichkeit genommen eine positive bzw. ganz und gar nicht angstbehaftete Erfahrung in dem Kaufhaus zu machen.

 

Und ganz allmählich können sich dann durch die Vermeidungshaltung andere Gedanken aufdrängen, die sich um eine weitere Angstattacke drehen.

 

Die Erwartungsangst wird stärker.

 

Wenn die erste Attacke in einem Kaufhaus aufgetreten ist, könnte die nächste Attacke in einem kleinen Lebensmittelladen auftreten.

 

Vorerst bezieht sich die Angst also nur auf eine bestimmte Situation.

Später wird daraus mehr und mehr eine Angst vor ähnlichen Situationen.

 

Bis es schließlich die Angst vor der Angst ist, die den ganzen Alltag beeinträchtigt.

 

Panikattacken kündigen sich durch körperliche Symptome an

 

Der Angstpatient lernt schnell auf kleinste körperliche Veränderungen sehr genau zu achten.

 

Schon kleinste körperliche Unregelmäßigkeiten werden bemerkt und mit dem unangenehmen Gedanken an eine kommende weitere Attacke verknüpft.

 

Diese Gedanken nennt man katastrophisierende Gedanken und  wirken dann als Verstärker für die körperlichen Reaktionen, welche wahrgenommen werden und als Bestätigung betrachtet werden.

 

Wie eine selbsterfüllende Prophezeiung nimmt der Teufelskreis von Gedanken, Angst und körperlichen Symptomen zu und es kommt zu einer Panikattacke.

 

In meiner Praxis konnte ich feststellen, daß Angstpatienten sehr sensibel und auch überdurschnittlich suggestibel sind. Angstpatienten verfügen über eine erstaunlich hohe Selbstaufmerksamkeitsgabe. Meiner Auffassung nach, sind gerade die ängstlichen Klienten sehr empfänglich für eine erfolgreiche Hypnotherapie. Wesentliche Voraussetzung ist  allerdings das Vertrauensverhältnis zwischen Therapeut und Patient. 

 

Sie haben weitere Fragen zu dem Thema Angststörungen, benötigen vielleicht Hilfe und Unterstützung? Dann freue ich mich auf eine Kontaktaufnahme.

 

 

 

Wichtig!

Angststörungen müssen immer ärztlich abgeklärt werden! Viele akute, organische Erkrankungen haben dieselbe körperliche Symptomatik wie Panikattacken (z.b. ein Asthma-Anfall)